Gestern Abend kam auf Vox eine ziemlich interessante Reportage. Darum ging es, wie so oft, um die Umweltverschmutzung & deren Auswirkungen auf das Klima. Allerdings wurde nicht das Phänomen des Treibhauseffekts aufgegriffen, sondern eine weitere, ernstzunehmende Bedrohung: Die globale Verdunklung.
Was ist damit gemeint? Nun, Wissenschaftler haben festgestellt, dass die Wasserverdunstung in den letzten Jahren rapide abgenommen hat. Das bedeutet, dass vor 30 Jahren bei gleichem Wetter bei gleicher Menge Wasser mehr Wasser verdunstet ist, als es heute der Fall wäre. Es erreicht also weniger Sonnenlicht den Boden als es früher der Fall war.
Doch warum? Die Sonne ist nicht daran schuld – die brennt wie eh und jeh. Natürlich ist die Luftverschmutzung schuld daran, was auch sonst. Unmengen von Schmutzschwebeteilchen blasen wir in die Atmosphäre, wir nehmen uns praktisch selbst die Sonne.
In einem Experiment wollten Wissenschaftler die Auswirkung von Kondensstreifen aus Flugzeugturbinen erforschen (diese Kondensstreifen erzeugen Wolken -> Verdunklung). Allerdings brauchten sie dazu eine Gegenprobe, einen flugzeugfreien Himmel. Am 11. September 2001 war es dann soweit (WTC). Wie sich herrausstellte, veränderte sich an diesen drei Tagen, an welchen kein Flugzeug zum Himmel auffstieg, das Klima rapide. Der Unterschied zwischen Tageshöchst- und Nachttiefsttemperatur veränderte sich um über ein Grad.
Das Problem an der globalen Verdunklung ist jetzt aber nicht, dass keine Sonnenbrillen mehr verkauft werden, sondern die Wechselwirkung mit dem Treibhauseffekt.
Wie wir alle wissen trägt der Treibhauseffekt zur globalen Erwärmung bei. Ist zwar beschissen, ist aber so. Die globale Verdunklung allerdings tut genau das Gegenteil: Sie erzeugt eine globale Abkühlung.
Doch was bedeutet das? Es bedeutet 1) dass der Treibhauseffekt weit schlimmere Auswirkungen hat als bisher angenommen, da diese von der globalen Verdunklung "entschärft" wurden, und 2) dass wir die globale Verdunklung brauchen!
Würde die Verschmutzung von heute auf morgen enden; wir hätten ein echtes Klimaproblem. Es muss an beiden Fronten gekämpft werden. Wenn wir nichts dagegen tun, so haben wir, laut den s.g. Experten, in ca. 100 Jahren eine um 10°C höhere Jahresdurchschnittstemperatur.
Klingt nicht viel? Ist es aber! Die Pole werden schmelzen, der Regenwald wird brennen, die Städte & Menschen werden ertrinken. Europa würde zur Wüste.
Das veränderte Verdunstungsverhalten ist im übrigen auch die Ursache für einen Grossteil Natur- & Hungerkatastrophen der letzten Zeit. Unsere Abgase werden über andere Kontinente getragen und Sorgen dort für Leid und Tod.
Da stellt man sich doch die Frage, ob man es wirklich noch verantworten kann, Kinder in diese Welt zu setzen. Wir alle werden, wenn wir Glück haben, in 100 Jahren unter der Erde liegen. Doch was wir unseren Kindern vererben, wird sie irgendwann umbringen.